Manchmal bin ich direkt betroffen, wenn ich sehe, wie sich die Bibel als wahr erweist. Beschreibt sie doch Vorgänge, die wir mit unserer Alltagsvernunft nicht so einfach verstehen können. Es ist jetzt zum Beispiel 85 Jahre her, dass in unserem Land Menschen in einem nicht zu erklärenden und auch nicht zu entschuldigenden Anfall kollektiver Bosheit voller Freude Synagogen angezündet haben.
Auch heute muss die Polizei oft genug bei Synagogen vorbeifahren, weil diese Orte nach wie vor kriminelle Spinner anziehen – dabei sollten wir nun wirklich wissen, wohin dieser Hass uns geführt hat!
Ich wollte schon einige Zeit über dieses Thema schreiben. Während ich diese Zeilen verfasse, holt mich die Weltpolitik auf unheimliche Weise ein: Schon wieder sieht sich der Staat Israel mit unversöhnlichen Feinden konfrontiert, die einmal mehr sein Existenzrecht nicht nur anzweifeln, sondern offen abstreiten. Wobei es bei genauerer Betrachtung auch um das Existenzrecht des Volkes Israel geht.
Lange Zeit habe ich darüber nachgedacht, was wohl die Wurzel eines solchen Hasses ist. Judenfeindliche Auswüchse in unserer Gesellschaft sind ebenso unerträglich wie unlogisch. Und der Hass und die Verachtung, die dem Staat Israel entgegenschlagen, sind ebenso grässlich wie grundlos. Oder muss die gesamte arabische Welt tatsächlich vor einem Land Angst haben, das noch kleiner ist als unser Bundesland Hessen und in dem viel weniger Menschen leben als bei uns in Baden-Württemberg?!
An dieser Stelle möchte ich uns an die einleitenden Worte erinnern. Wer diese für uns Menschen unerklärlichen Ereignisse verstehen will, der muss einen Blick in die Bibel werfen. Und zwar sehr weit vorne in das Alte Testament. Da spricht nämlich Gott nach dem Sündenfall im Garten Eden zu der Schlange:
Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. (1, Mose 3, 15) Hier wird also das erste Mal erkennbar, dass dieser Hass eine Wurzel in der geistlichen Welt hat und schon vor Abraham da war.
Diese Feindschaft gegen das Volk des Alten Bundes bricht sich im Verlauf der Geschichte immer wieder Bahn. Da ist ein Pharao, der von Joseph und seinen Wohltaten nichts mehr weiß (und bestimmt auch nichts mehr wissen will); und sein Befehl an die Hebammen lautet: Wenn ihr den hebräischen Weibern helft, und auf dem Stuhl seht, dass es ein Sohn ist, so tötet ihn; ist’s aber eine Tochter, so lasst sie leben. (2. Mose 1, 16) Gut, dass es anders kam…
Jahrhunderte später im Perserreich fühlt sich Haman von Mardochai nicht geehrt – und sein Hass geht mit ihm durch: Und verachtete es, dass er an Mardochai allein sollte die Hand legen, denn sie hatten ihm das Volk Mardochais angesagt; sondern er trachtete, das Volk Mardochais, alle Juden, so im ganzen Königreich des Ahasveros waren, zu vertilgen. (Esther 3, 6 ) Haman war leider nicht der Letzte, der so dachte; er findet auch heute noch Nachahmer.
Wir können genug Beispiele in der Geschichte finden, die zeigen, dass der ganze Hass auf das Volk des Alten Bundes nur erklärt werden kann, wenn wir sehen, dass es der Hass des Satans auf diejenigen ist, die sich Gott erwählt hat. Gerade deswegen wird man diesem Übel mit Aufklärung und Argumenten nur schlecht Herr. Hass hat generell seine Wurzel im Abgrund, dieser aber ganz besonders. Denn Satan kann Gott nicht treffen, wohl aber sein Volk. — Gerade deshalb müssen wir als Volk des Neuen Bundes aber auch eine ganz klare Position in solchen Fragen beziehen: Dem widerstehet, fest im Glauben (1. Petrus 5, 9a)