1973 wurde – in Hinblick auf die Fußball-WM im Jahr 1974 – ein Schlager in Deutschland veröffentlich, der mit den Worten anfängt: „Fußball ist unser Leben, denn König Fußball regiert die Welt.“ Auch wenn dieses Lied ganz bestimmt nicht zu den Höhepunkten der deutschen Musikgeschichte zählt: Es wirft eine wichtige Frage auf.
Wer herrscht eigentlich wirklich in dieser Welt?

Für den Fußball-Fan stellt sich diese Frage also offenbar nicht. Ganz anders für Menschen, die ein wenig näher hinschauen. Die erste Antwort: „Die Mächtigen dieser Welt.“ Also wohl die Staats- und Regierungschefs der großen Länder. – Andere Menschen vermuten: „Die großen Firmen / die Reichen geben den Ton an.“

Wieder andere wollen sich nicht so festlegen und bleiben abstrakt: „Das Kapital“ oder „Das Böse“. Und viele Wissenschaftler werden nur den Naturgesetzen eine bestimmende Wirkung zugestehen, aber sonst regieren für sie das Chaos, der Zufall oder die einfache Notwendigkeit, dass etwas passiert. Falls überhaupt einer regiert! Manche Menschen gehen sogar so weit, dass sie irgendwelche finsteren Geheimbünde als die wahren Herren dieser Welt ansehen. Aber bei all diesen Spekulationen: Was sagt die Bibel dazu? Denn wir Christen sollten uns ja an Gottes Wort orientieren.

In der Apostelgeschichte habe ich dazu eine sehr interessante, kleine Geschichte gefunden: 9 Es war aber ein Mann, mit Namen Simon, der zuvor in der Stadt Zauberei trieb und bezauberte das samaritische Volk und gab vor, er wäre etwas Großes. 10 Und sie sahen alle auf ihn, beide, klein und groß, und sprachen: Der ist die Kraft Gottes, die da groß ist. 11 Sie sahen aber darum auf ihn, dass er sie lange Zeit mit seiner Zauberei bezaubert hatte. (Apostelgeschichte 8, 9-11)

Das ist das wahre Zeichen der falschen Mächtigen in dieser Welt. Sie lieben es, für groß gehalten zu werden. Und sie genießen es, wenn man Ehrfurcht, ja sogar Angst vor ihnen hat! Ich habe im Lauf meines Lebens auch manche liebe Christen kennengelernt, die mir immer wieder klar machen wollten, dass die gesamte Welt von ein paar wenigen finsteren Gestalten auf ominöse Weise manipuliert und an der Nase herumgeführt wird.

Ja, wir Christen können es bestätigen: Wir wissen, dass wir von Gott sind und die ganze Welt im Argen liegt. (1. Johannes 5, 19) Wen die Bibel als „Fürst dieser Welt“ bezeichnet, das ist uns wohl bekannt. Aber uns gilt auch das Wort: Solches habe ich mit euch geredet, dass ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. (Johannes 16, 33)

Egal, wer in dieser Welt sich groß aufspielt, es bleibt dabei: Ein Psalm Davids. Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdboden und was darauf wohnt. (Psalm 24, 1) Wir sollten uns daher nicht damit aufhalten, irgendwelchen finsteren Mächten auf die Spur zu kommen. Unsere Aufgabe ist eine ganz andere!

Da sie aber den Predigten des Philippus glaubten vom Reich Gottes und von dem Namen Jesu Christi, ließen sich taufen Männer und Weiber. (Apostelgeschichte 8, 12) Was hat Philippus also gemacht? Hat er versucht, dem Übel „auf den Grund zu gehen“? Nein! Er hat ganz einfach die frohe Botschaft gepredigt. Und so passiert das Wunderbare: Die Menschen, welche bisher betrogen wurden, haben den Weg zu Jesus gefunden. Damit war die dunkle Karriere des Zauberers Simon zu Ende. — „Lasst uns der Welt antworten, wenn sie uns furchtsam machen will: Eure Herren gehen – unser Herr aber kommt!“ (Gustav Heinemann, 1950) Womit die Frage nach dem Herrn der Welt zu unseren Gunsten beantwortet ist!